Gewebekleber sind in der Medizin weit verbreitet und werden z.B. als Verband, Sekundärverband oder zum Wundverschluss eingesetzt. Es gibt zwar keine speziellen Normen, die die Prüfung mit einer Vorrichtung mit einstellbarem Winkel spezifizieren, jedoch bestehen andere, ähnliche ASTM-Standards für dieses Prüfverfahren, z.B. ASTM F2255, F2256, F2258 und F2458. Vor dem klinischen Einsatz medizinischer Klebstoffe muss deren Haftfestigkeit nachgewiesen werden. Wenn der Klebstoff keine ausreichende Haftfestigkeit hat, kann dies zu Infektionen und Wundheilungsstörungen führen. Umgekehrt kann eine zu hohe Haftfestigkeit dazu führen, dass das darunter liegende Gewebe beim Entfernen des Verbands verletzt wird.

Wir haben eine solche Prüfung der Haftfestigkeit mit einer Vorrichtung mit einstellbarem Abzugswinkel durchgeführt, die die Verhältnisse beim Abziehen des Verbands am Patienten simuliert. Dazu wurde eine elektromechanische Prüfmaschine 3345 eingesetzt, ausgestattet mit einem Kraftaufnehmer mit einer Nennkraft von 50 N, einem pneumatischen Spannzeug für 250 N Nennkraft, mit 25 mm x 25 mm großen flachen Metall-Klemmbackeneinsätzen und der Schälvorrichtung mit einstellbarem Abzugswinkel. Die Schälvorrichtung wurde dabei zur genauen Simulation der Abzugsrichtung beim normalen Gebrauch des Klebstoffs auf einen Winkel von 135° eingestellt. Als Substrat wurde bei dieser Prüfung Leder verwendet, da mit diesem Material die Oberflächeneigenschaften menschlicher Haut am besten simuliert werden können.

Sehr empfehlenswert für diese Art von Prüfungen ist das Bluehill® 2 -Softwaremodul für Schäl- Reiß- und Reibversuche. Mit diesem Softwaremodul können das erste Kraftmaximum, die mittlere Kraft und die mittlere Kraft bezogen auf die Breite bestimmt werden - die am häufigsten verwendeten Größen bei diesen Prüfungen.

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