Stentgrafts werden zur Behandlung einer Vielzahl von Störungen der peripheren Arterien sowie bei pathologischen Erkrankungen der abdominalen und thorakalen Aorta wie z.B. abdominalen Aortenaneurismen (AAA) eingesetzt. Der erfolgreiche Einsatz endovaskulärer Stentgrafts bei abdominalen Aortenaneurismen führte dazu, dass diese Technologie für einen Einsatz bei Aneurismen der Aorta thoracica descendens (TAA) weiterentwickelt wurde. Bei nicht oder konventionell (durch komplexe Thorax-Chirurgie) behandelten Aneurismen sind die Überlebensraten typischerweise relativ niedrig.

Die Vorteile der Stentgrafts liegen in kürzeren Operationszeiten, der Vermeidung von größeren Schnitten im Bereich von Thorax und Abdomen, und einer erheblichen Senkung von Morbidität und Mortalität. Damit der Eingriff erfolgreich ist, muss der Stentgraft präzise positioniert werden und darf sich nicht mehr bewegen, ganz besonders bei Aneurismen im Bereich der oberen Aorta thoracica descendens.

Die sichere Platzierung eines Stentgraft hängt wesentlich von der richtigen Auswahl und der Größe des Implantats ab, da die Aorta physiologisch relativ hohen Bewegungen unterliegt. Außerdem haben Stentgrafts wesentlich größere Durchmesser als Koronarstents (30+ mm gegenüber 2-3 mm). Durch die Untersuchung der Radialkraft eines Stentgrafts können Hersteller beurteilen, wie wirksam und zuverlässig ein Implantat in Vivo ist.

Unser Prüfsystem RX675 bietet ein hohes Maß an Flexibilität für den Einsatz bei Stentgrafts mit einem Durchmesser bis 40 mm und mehr und einer Länge von 200 mm und mehr. Im Unterschied zu Vorrichtungen mit Druckplatten oder Prismenblöcken, die zu einer unerwünschten Verformung des Stentgraft führen können, verwendet das RX-Prüfsystem eine reibungsarme Segmentkonstruktion zur genaueren Bestimmung der Radialkraft. Außerdem kann die Vorrichtung anwendungsspezifisch angepasst und auf bestimmte Proben zugeschnitten werden. Mit der Vorrichtung können die radiale Festigkeit und Steifigkeit sowohl über den gesamten Stentgraft als auch an den Befestigungenden bestimmt werden. Die Prüfung bei Raumtemperatur ergibt zwar normalerweise hervorragende vergleichende Ergebnisse, das System kann jedoch auch mit einer Temperierkammer zur Simulation der Körpertemperatur ausgestattet werden.

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