Aramidgarne werden synthetisch hergestellt und haben bezogen auf ihr Gewicht eine höhere Festigkeit als Stahl. Aufgrund dieser hohen Festigkeit ist die Auswahl des am besten geeigneten Spannzeugs für eine Zugprüfung mitunter schwierig. Nicht nur die Garne selbst können im Spannzeug rutschen, sondern es können auch die einzelnen Fasern im Spannzeug gegeneinander gleiten. Diese Art des Gleitens ist sehr viel schwieriger zu erkennen und kann zu einem Probenbruch innerhalb des Spannkopfs und/oder zu falschen Prüfergebissen führen. Bei der hier beschriebenen Anwendungsstudie wurde ein Aramidgarn mit unserem standardmäßigen pneumatischen Spannzeug für Fasern und Garne geprüft und die Ergebnisse mit Ergebnissen verglichen, die mit einem pneumatischen Spannzeug für Aramidfasern und -garne gewonnen wurden, um festzustellen, welche Ergebnisse genauer waren.

Für diese Prüfung wurde ein Zweisäulenprüfsystem 5569 eingesetzt, ausgestattet mit einem statischen Kraftaufnehmer mit 5 kN Nennkraft und einem pneumatischen Spannzeug für Fasern und Garne mit 1,75 kN Nennkraft. Die Messlänge der Probe wurde auf 250 mm eingestellt. Die Prüfung wurde entsprechend ASTM D7269 mit einer Traversengeschwindigkeit von 250 mm/min durchgeführt, die Datenerfassung erfolgte in Abständen von 50 ms mit Hilfe der Bluehill® 2 Software. Um zu kontrollieren, ob die Probe rutschte, wurden an den Enden des Garns mit Band Markierungen angebracht und diese überwacht, um sicherzustellen, dass sich die Markierung nicht relativ zum Spannzeug bewegte. Bei der zweiten Prüfung wurde dann das 1,75-kN-Spannzeug gegen ein 2-kN-Spannzeug für Aramidfasern und -garne ausgetauscht.

Der Vergleich der Ergebnisse, die mit einem normalen Spannzeug für Fasern und Garne gewonnen wurden, mit denjenigen, die mit einem speziellen Spannzeug für Aramidfasern und -garne erzielt wurden, zeigt, dass die Garne, die mit Hilfe des normalen Spannzeugs eingespannt wurden, interne Gleiteffekte innerhalb des Spannzeugs aufwiesen. Dies bedeutet, dass die Fasern innerhalb des Spannzeugs gegeneinander gleiten, wodurch die Genauigkeit der Prüfergebnisse beeinträchtigt werden kann. Bei Auftreten interner Gleiteffekte wird das Garn aus nahe liegenden Gründen geschwächt. Um dies auszugleichen, könnte ein höherer Luftdruck eingesetzt werden, dies könnte jedoch zu einem Probenbruch im Spannkopf führen, und so die Genauigkeit weiter beeinträchtigen.

Das Spannzeug für Aramidfasern und -garne wies keinerlei Anzeichen für interne Gleiteffekte auf. Aufgrund der einzigartigen Oberflächenbeschaffenheit der Spannbacken kann das feste Aramidgarn in diesem Spannzeug so eingespannt werden, dass interne Gleiteffekte begrenzt und genauere und wiederholbare Ergebnisse erzielt werden.

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