Proben
Proben nach ASTM D790 sind rechteckig und entweder geformt, extrudiert oder aus Platten oder Blechen geschnitten. Die Abmessungen von ASTM D790-Proben sind abhängig von der Dicke des Materials, die in der Norm als Tiefe der Probe definiert wird. Plattenmaterialien mit einer Dicke über 3,2 mm müssen eine Breite und Spanne aufweisen, die im Verhältnis zu ihrer Dicke steht. Plattenmaterialien mit einer Dicke zwischen 3,2 mm und 1,6 mm müssen eine Breite von 12,7 mm und eine Spanne haben, die als Probendicke x 16 definiert ist. Für Plattenmaterialien mit einer Dicke unter 1,6 mm sind Abmessungen von 50,8 mm x 12,7 mm mit einer Stützspanne von 25,4 mm vorgegeben.
Für Probenabmessungen für elektrisch isolierende Materialien gilt ein anderer Satz von Metriken, die auf deren nomineller Dicke basieren. Geformte Materialien sind im Allgemeinen 3,2 mm tief, 12,7 mm breit und 127 mm lang. Sie verwenden eine Stützspanne, die gleich der Probentiefe x 16 ist. Verstärkte Verbundwerkstoffe hoher Stärke sollten die Abmessungen aufweisen, die in den Normen vorgegeben werden, so dass das Probenversagen in den äußeren Fasern der Probe auftritt. Beim Prüfen von Verbundwerkstoffen und anderen anisotropen Materialien muss mit gebührender Umsicht vorgegangen werden, um sicherzustellen, dass das Probenversagen nur aufgrund der beim Biegen akkumulierten Kräfte erfolgt. Des Weiteren sollte die Proben so geschnitten werden, dass die Richtung der stärksten Faser die Prüfrichtung ist.
Probenmessung
Proben sind mit einem Mikrometer zu messen, das die Vorgaben von ASTM D5947 erfüllt. Es sind drei Messungen von Probendicke und -breite vorzunehmen, und der Durchschnitt der Messungen wird aufgezeichnet. Die Funktion Automatic Specimen Measuring Device (Automatisches Probenmessgerät, ASMD) in Bluehill Universal ermöglicht dem Bediener, bis zu zwei Mikrometer oder Messgeräte an den Computer anzuschließen und den Mittelwert der Messungen direkt in die Software eingeben zu lassen. Damit werden Eingabefehler minimiert und die Effizienz wird erhöht.
Biegevorrichtung
Für ASTM D790 wird eine Dreipunkt-Biegevorrichtung verwendet. Diese Vorrichtung besteht aus einem an der beweglichen Traverse angebrachten Belastungspunkt und zwei festen Auflagepunkten, die zur Einstellung des Abstands der Probenspannweite verstellt werden können. Die Oberflächen von Belastungs- und Stützpunkten sollte zylindrisch sein, mit einem Radius von 5 mm, soweit nicht anderweitig vorgegeben. Die Länge der Zylinder sollte größer als die Breite der Probe sein.
Die Biegevorrichtung von Instron enthält mehrere wichtige Funktionen zum Verbessern der Prüfgenauigkeit. Abgestufte Längenmarker auf dem Träger für genaues Positionieren der Stützpunkte und leichtes Zentrieren des Deflektometers bei Verwendung von Geräten zur Dehnungsmessung. Instron Biegevorrichtungen werden auch mit Ausrichtungsarmen geliefert, die auf die Breite der Probe eingestellt werden können. Da die Probenausrichtung zur starken Abweichungen bei den Ergebnissen führen kann, muss mit der entsprechenden Vorsicht vorgegangen werden, damit die Proben für jeden Test konsequent ausgerichtet werden.