BERECHNUNGEN UND ERGEBNISSE
Bei der Präsentation von Testergebnissen ist es wichtig, sicherzustellen, dass die Begriffe ordnungsgemäß definiert sind, um der ISO-Norm zu entsprechen und den Datenvergleich zwischen verschiedenen Labors zu erleichtern.
DEHNUNGSMESSUNG
Der häufigste Fehler beim Daten-Reporting ist die Meldung von Dehnungswerten unter Verwendung von falschen Quellen. Bei Kunststoffen kann die prozentuale Bruchdehnung oft nicht ausschließlich mit einem Extensometer gemessen werden, da Kunststoff nicht homogen abgebaut wird und die Dehnung oft auf einen unverhältnismäßig kleinen Teil der Probe konzentriert wird, eine Eigenschaft, die als "Einschnürung“ bekannt ist. Da Einschnürungen außerhalb der Messlänge des Aufnehmers auftreten können, muss der Begriff "Nenndehnung" verwendet werden, um die prozentuale Dehnung an allen Punkten nach der Streckgrenze anzugeben. Die Verwendung eines Extensometers für die Bruchdehnung ist nur dann akzeptabel, wenn die Dehnung in der gesamten Probe homogen ist und keine Einschnürung oder Streckung auftritt.
Die Nenndehnung wird je nach verwendetem Prüfverfahren unterschiedlich definiert. Für ISO 527-2 kann die Nenndehnung auf zwei verschiedene Arten gemessen werden: Methode A misst die Nenndehnung rein durch Kreuzkopfverschiebung, für Mehrzweckproben wird jedoch Methode B bevorzugt. Bei Methode B wird die Nenndehnung als die vom Dehnungsaufnehmer bis zum Fließen und von der Traversenverschiebung nach dem Fließen gemessene Dehnung gemessen, wodurch sichergestellt wird, dass das Einschnürungsverhalten außerhalb der Messlänge des Extensometers berücksichtigt wird.
MODUL
ISO 527-2 definiert Modul als die Steigung der Kurve zwischen 0,05% und 0,25% Dehnung, wobei entweder eine Akkord- oder eine lineare Berechnung zur Regressionssteigerung verwendet wird. Da die Berechnung des Moduls bei 0,05 % Dehnung beginnt, ist es von höchster Bedeutung, dass die entsprechenden Vorspannungen an das Material angelegt werden, um ein Durchhängen oder Druckkräfte aufgrund des Einspannens der Probe zu vermeiden. Sie darf 0,05 % Dehnung oder 1 % der Zugfestigkeit des Werkstoffs nicht überschreiten.
ZUGFESTIGKEIT
Bei der Aktualisierung der Norm im Jahr 2012 wurde die Definition der Zugfestigkeit geändert. In früheren Versionen wurde die Zugfestigkeit als maximale Spannung zu jeder Zeit während der gesamten Prüfung definiert. In der neuesten Fassung der ISO 527-2 wird die Zugfestigkeit auf das erste lokal ausgestellte Maximum gemessen. Diese Änderung ist besonders für Kunden, die Materialien mit Streckgrenzen wie Polypropylen, Polyethylen und Nylon testen, kritisch.