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Schälprüfung | Eine Einführung

Schälprüfung
Eine Einführung

Eine Schälprüfung ist eine grundlegende Form der mechanischen Prüfung, die die Eigenschaften einer Klebeverbindung misst. Schälprüfungen umfassen das Anlegen einer Zugkraft an ein flexibles Substrat, das durch einen Klebstoff entweder mit einem anderen flexiblen Substrat (wie Klebeband, dünne Folie oder Gummi) oder einem starren Substrat (wie Metall, Hartplastik oder Verbundwerkstoff) verbunden ist. Gängige Ergebnisse einer Schälprüfung sind die anfängliche Spitzenkraft, die durchschnittliche Kraft über die Siegelnaht und die Schälfestigkeit (durchschnittliche Kraft pro Probenbreite).

Die Schälprüfung ist entscheidend für die Bewertung der Siegelnahtfestigkeit verschiedener Klebeverbindungen. Einige Verbindungen, wie z. B. solche, die Verbraucherverpackungen versiegeln, sollen bei geringen Kräften brechen, während andere, wie z. B. solche, die in Automobilanwendungen verwendet werden, extremen Bedingungen standhalten müssen. Bei der Herstellung von Klebstoffen und Substraten ist es entscheidend, ein umfassendes Verständnis dafür zu haben, wie Ihre Verbindungen in ihren Endanwendungen funktionieren werden. Umgebungsbedingungen und Probenkonditionierung spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, da Temperaturbedingungen im Laufe der Zeit die Festigkeit von Klebeverbindungen beeinflussen können.

 

SCHÄLPRÜFSYSTEM
Komponenten und Teile

 

Schälprüfungen werden an Universalprüfmaschinen durchgeführt, die aus einem Prüfrahmen bestehen, der mit einer Kraftmessdose, Prüf-software und anwendungsspezifischen Spannklemmen und Zubehör ausgestattet ist. Viele Schälprüfungen erfordern den Einsatz einer spezialisierten Prüfvorrichtung, die den vorgegebenen Schälwinkel während des gesamten Tests beibehält. 180°- und T-Schälprüfungen erfordern lediglich Zugspannklemmen. Die Art des Tests und das zu prüfende Material bestimmen die Art des benötigten Zubehörs, und eine einzige Maschine kann durch einfaches Wechseln der Vorrichtungen an die Prüfung jedes Materials innerhalb ihres Kraftbereichs angepasst werden.

 

Schälprüfaufbau
Schälprüfmaschine
1) Lastrahmen
Lastrahmen von Prüfmaschinen können je nach ihrer Kraftkapazität in Ein- oder Zweisäulenkonfigurationen erhältlich sein.
2) Kraftmessdose
Die Kraftmessdose ist ein Wandler, der die auf die Prüfprobe ausgeübte Kraft misst. Instron-Kraftmessdosen sind bis auf 1/1000 der Nennlast genau.
3) Zugspannklemme
Die meisten Schälprüfungen erfordern mindestens eine Zugspannklemme, in der Regel als obere Vorrichtung.
4) Schälprüfvorrichtung
Die Vorrichtung hängt von der spezifischen Art der durchgeführten Schälprüfung ab und kann spezialisierte Schälprüfvorrichtungen oder Zugspannklemmen umfassen.

 

90-Grad-Schälvorrichtung
90°-Winkel-Schälvorrichtung

 

Die 90°-Schälprüfvorrichtung besteht aus einem gleitgelagerten Schlitten, der über ein Seil- und Rollensystem mit dem Querbalken der Prüfmaschine verbunden ist. Diese Vorrichtung verfügt über einen T-Nut-Schlitten, der es den Substratklammern, die das Substrat am Schlitten befestigen, ermöglicht, sich an eine Vielzahl von Substratbreiten anzupassen.

 

Übersicht
Katalog-Nr. 2820-035
Zugehörige Normen ASTM B571, ASTM D2861
Schälwinkel 90°
Maximale Last 1 kN
Maximale Substratbreite 127 mm
Maximale Substratlänge 250 mm

Weitere Informationen

 

Schälvorrichtung mit variablem Winkel
Schälvorrichtung mit variablem Winkel

 

Die Schälprüfvorrichtung mit variablem Winkel besteht aus einem gleitgelagerten Schlitten, der über ein Seil- und Rollensystem mit dem Querbalken der Prüfmaschine verbunden ist. Diese Vorrichtung verfügt über einen T-Nut-Schlitten, an dem Sie das Substratmaterial befestigen. Die T-Nuten ermöglichen es den Substratklammern, die das Substrat am Schlitten befestigen, sich an eine Vielzahl von Substratbreiten anzupassen.

 

Übersicht
Katalog-Nr. 2820-036
Zugehörige Normen ASTM B571, ASTM D429 (Methode B), ASTM D2861, ASTM D3330 (Methode F), ASTM D6252, ASTM D6862
Schälwinkel 30°, 45°, 60°, 90°, 130°, 150°
Maximale Last 1 kN
Maximale Substratbreite 130 mm
Maximale Substratlänge 250 mm

Weitere Informationen

 

 

ARTEN VON SCHÄLPRÜFUNGEN

 

T-Schälprüfung


T-Schälprüfung

Die T-Schälprüfung wird an zwei flexiblen Substraten durchgeführt, die miteinander verklebt wurden, wie z. B. die Verpackung eines medizinischen oder Verbrauchergeräts. Die Enden der Substrate werden mit Zugspannklemmen auseinandergezogen. Diese Anordnung bildet eine „T“-Form.

90-Grad-Schälprüfung


90°-Schälprüfung

Die 90°-Schälprüfung wird verwendet, um die Haftfestigkeit verschiedener Klebstoffe zwischen einem flexiblen und einem starren Substrat zu vergleichen. Während eine Spannklemme das flexible Substrat in Zugrichtung zieht, wird das starre Substrat an einem Schlitten befestigt, der sich seitlich bewegt, um einen konstanten 90°-Winkel beizubehalten.

180-Grad-Schälprüfung


180°-Schälprüfung

Bei der 180°-Schälprüfung wird eine Probe an einem starren Substrat (Platte) befestigt, das vertikal ausgerichtet und von den unteren Zugspannklemmen gehalten wird. Das Ende der Probe wird an den oberen Zugspannklemmen befestigt. Diese Anordnung ermöglicht die Anwendung von Zugkräften in einem Winkel von 180°.